Artist: DJ
Quik |
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'Quik is the Name' war Platin und da musste natürlich im darauffolgenden Jahr ein weiteres DJ Quik Album her. So viel zur Geschichte von 'Way 2 Fonky'.
Track 1: America'z Most Complete Artist
Ein guter Producer und ein guter Rapper. Ein sehr guter Producer und ein
passabler Rapper. Der beste Producer und ein guter Rapper - wie auch immer. Auf
jeden Fall America'z Most Complete Artist. Ziemlich cooler Funkbeat, Scratches
im Refrain und drei mehr oder weniger lange Strophen, in denen Quik sich selbst
ins rechte Licht rückt.
Now on my last album, I said I rolled too motherfuckin deep
That was for them suckaz that was tryin to creep
But peep the real - that when I got that murderin feelin
I can take a loss and make a killin and still be... America'z Most Complete
Artist ~ DJ Quik
7,5/10
Track 2: Mo' Pussy
Nach 'Sweet Black Pussy' nun also 'Mo'
Pussy'. Keineswegs so catchig wie der Vorgänger, aber das zu erwarten wäre
schon etwas vermessen. Trotzdem schafft es 'Mo' Pussy' leicht den Zuhörer zu
bewegen und vor allem der gesungene Refrain steuert einen großen Anteil dazu
bei. Zu den Lyrics möchte ich nicht sonderlich viel sagen - lest euch das Zitat
zwei Zeilen weiter unten durch...
A tongue twista, she worked the shit like a lizard
I put her on her back, and I hit her in the liver
Stabbin it, pokin that kidney see
I can make it deep - when I'm fadin that pussy ~ DJ Quik
8/10
Track 3: Way 2 Fonky
Auch hier wird uns ein "fonky ass grove" vorgesetzt. Quik stellt klar,
dass er sich weiterentwickelt hat und inszeniert in Strophe zwei ein lustiges
Fragespiel mit den wohl meistgestellten Fragen nach dem sein Debütalbum wie
eine Bombe eingeschlagen ist. Die letzte Strophe richtet sich dann nahezu
komplett an Tim Dogg, der offensichtlich nach Quiks Definition alles andere als
"fonky" ist.
And you apologized to him, started kissin his ass
Sayin you only dissed Compton for the money, so he gave you a pass
But you ain't movin shit on the streets
Get off the nuts of my city with them wack ass beats that ain't *fonky* ~ DJ
Quik
8,5/10
Track 4: Jus Lyke Compton
Die zweite Singleauskopplung ist noch mal deutlich stärker als der Song
"Way 2 Fonky". Quik kickt die Lyrics mit Inhalt und erzählt uns von
seinen Tourerlebnissen in der Nach-Quik-is-the-Name-Zeit. So berichtet Quik,
dass die Leute in Städten wie Oakland, Denver und Co. gar nicht erfreut darüber
waren, dass Quik auf seinem Debütalbum behauptete, dass es nirgends so hoch her
geht wie in Compton. So kam es bei verschiedenen Shows von DJ Quik zu z.T. sehr
heftigen Ausschreitungen und Quik zeigt sich u.a. ziemlich überrascht darüber,
dass Bloods und Crips in Missouri genauso abgehen wie in Compton.
Musikalisch ist das Ganze ebenfalls sehr ansprechend, auch wenn man bei dem ständigen
Rascheln im Hintergrund denken könnte, dass jeden Moment Santa Claus um die
Ecke springt.
Auf jeden Fall ein Highlight von "Way 2 Fonky".
I don't think they know, they too crazy for their own good
They need to stop watchin that "Colors" and "Boyz in the
Hood"
Too busy claimin Sixties, tryin to be raw and never ever seen the Shaw ~ DJ
Quik
10/10
Track 5: Quik'z Groove II (For U 2 Rip 2)
Quiks zweiter Groove ist wohl mit dem Wort "wunderschön" am
einfachsten zu beschreiben. Quik schafft aus Keyboard, Gitarre, Drums und vor
allem der dominierenden Flöte ein sehr schönes, wenn auch nicht unbedingt
extrem abwechslungsreiches Instrumentalstück zusammen zu setzen. Für mich ein
wenig stärker als der erste Quik Groove, aber trotzdem nicht sein bester.
9/10
Track 6: Me Wanna Rip Your Girl
Man könnte diesen Song als "Tha Bombudd" Fortsetzung mit anderem
Thema bezeichnen. Quik rappt (wenn man das überhaupt noch so nennen kann) im
selben Raggae Stil und auch der Beat erinnert stark an das stetige Sommerfeeling
von Inseln wie Jamaica. Nur dass dieses Mal eben nicht das Grünzeugs, sondern
die Ladies im Mittelpunkt der Lyrics stehen. So will Quik so ziemlich jede
Freundin seiner Homies mal durchnehmen. Na, wenn die damit einverstanden sind...
viel Spaß!
SAID I LIKE IT!..Ah when she wear mini-skirt
I said I like it..Ah when your girl like to flirt
I said I like it..Ah when she not wear your ring
I said I like it..Ah when ya cyaant do a ting ~ DJ Quik
8/10
Track 7: When You're a Gee feat.
Playa Hamm
Für eine Minuten sollten wir uns alle mal besinnen und Roger für diesen Beat
danken. Quik übernimmt quasi den "I Heard It Through The Grapevine"
Beat von Roger Troutman und modifiziert ihn nur minimal. Aber anstatt nur den
Beat zu samplen nahm Quik noch gleich eine Stelle von Rogers Talkbox mit und natürlich
wählte Quik die beste des Tracks aus: Gänsehaut pur - Roger war definitiv der
Mann (RIP)!
Quik rappt darüber, dass es viele Wannabes gibt, die sich so darstellen wollen
als wären sie ein echter G. Quik bezeichnete sich damals selbst noch als G und demnach
rappt er auch aus der Sicht eines 'wahren Gee', der die ganzen Wannabes nur belächeln
kann. Die Raps kommen extrem schnell und cool. Playa Hamm gibt sich dann auch
noch die Ehre und sorgt so für den ersten Gastauftritt des Albums. Sein Verse
ist ebenfalls eine Bombe und nach dieser vermeintlich letzten Explosion liefert
uns Quik noch ein längeres Instrumental Outro mit E-Gitarre.
Um den Song zum Schluss noch mal einzuordnen: Ich bevorzuge weiterhin Rogers
Original, aber "When You're a Gee" ist mit Sicherheit das Beste, was
man rapmäßig aus dem Track rausholen kann.
The G-ness, when you a G it's the description
The suckaz are fearin it, cause in the mack they keep on hearin it
They wish they could neglect it but they can't so they disrespect it
and when they run up, yeah they get chin-checked ~ Playa Hamm
9/10
Track 8: No Bullshit feat.
2nd II None
Auch wenn Rogers Song zu der Veröffentlichung von "Way 2 Fonky" schon
eine lockere Dekade auf dem Buckel hatte, hört er sich definitiv frischer an als der
'No Bullshit' Beat. Man kann die Melodie nicht richtig einordnen zwischen
"Klimpern vom Karneval aus Rio" und "Old School Hip Hop"
Elementen. Auf jeden Fall hört es sich nicht sonderlich gut an. Dazu kommt noch
ein sehr bedrohlicher Ton, wie man ihn aus Horrorfilmen kennt. KK von 2nd II
None spricht sich gegen das Gangbangin aus und denkt sich, dass es viel logischer
ist etwas
Geld zu verdienen als sich wegen den Farben rot und blau (stellvertretend für
Bloods & Crips) umzunieten. Damit hat er sicher Recht
und das ist auch so ziemlich das einzig interessante an dem Song, der nicht mal
zwei Minuten lang ist, was ich auch nicht sonderlich bedauere.
Talkin all day shit
Runnin they motherfuckin lip worried about who a blood or crip
Man, fuck the red and the blue team
Fool, my color runs green ~ KK
5/10
Track 9: Only Fo' Tha Money feat.
2nd II None
Wieder höre ich Santa Claus typisches Rascheln... Quik hat das Album nicht zufällig
während der Weihnachtszeit aufgenommen?
Der Beat ist auf jeden Fall nett, vor allem die Streicher im lyrisch armen
Chorus kommen dem Song sehr zu gute. Im Intro fragt sich Quik, warum die Leute
eigentlich den "Dirty Talk" so sehr mögen... auch wenn er keine
Antwort auf die Frage weiß macht er einfach mal weiter damit, denn schließlich
wird es ja gekauft und Quik macht damit gutes Geld. 2nd II None rappen dann darüber,
dass sie sich von keiner Bitch über den Tisch ziehen lassen und immer ihre
Finanzen im Griff haben.
Cool ist noch, dass der Beat noch mal für ein kurzes Intermezzo wieder ertönt,
nach dem er eigentlich schon ausgespielt hat.
Cause you know it don't pay to play for free yo
So you shit out of luck, I need a buck to fuck
You duck, hoe, bitch, tramp
And I don't take no food stamps ~ DJ Quik
8/10
Track 10: Let Me Rip Tonite feat.
Sexy Leroy and The Chocolate Lovelitez & Darreyn Johnson
Quik betätigt sich hier als RnB Producer. Die Vocals kommen ausschließlich von
Sexy Leroy and The Chocolate Lovelitez, Darreyn Johnson und ein paar Backgroundsängerinnen.
Quik kann ebenfalls mit einer solchen Art von Melodie überzeugen und sorgt so
auch für genügend Abwechslung auf dem Album. Die Lyrics sind alles andere als
RnB Standardkost, sondern verdammt witzig und innovativ für diese
Musikrichtung. Hört am besten selbst und lacht.
Baby don't trip, take ya drawers off ya hips
If you wanna make love tonight
Cus I can go deep, in between the two sheets
In the middle of the night ~ The Chocolate Lovelitez
8/10
Track 11: Niggaz Still Trippin' feat.
Hi-C, 2nd II None, AMG & JFN
Der Posse Track des Albums. Viele Gastrapper, viele Strophen und wenig Chorus.
Dazu noch ein funkiger Beat und ein hörenswertes Break. Inhaltlich geben die
Lyrics nicht allzu viel her, aber das konnte man auch vorher erwarten. Keine
Strophe fällt extrem negativ ab und so ist der Song sehr solide oder besser
gesagt noch gut.
And I'm a nigga that's known to clown
And get down and stand up for the underground ~ DJ Quik
7/10
Track 12: Tha Last Word
Santa Claus in the house again!
Quik spricht das Outro, gibt Props an seine Leute und disst noch ein wenig Tim
Dogg.
ohne Wertung
Die Innovationen seit 'Quik is the Name' halten sich in Grenzen, sind aber
dennoch zu spüren. Ein paar Tracks erinnern zu stark an ihre vermeintlichen
Vorgänger von Quiks Debütwerk, aber alles in allem ist "Way 2 Fonky"
ein sehr gutes Album, dass sich die Gesamtwertung 4/5 verdient.