Artist: DJ Quik
Album: Visualism
Firma: Fortress DVD
Spielzeit: 80 min
Review by Thaq








Fortress DVD hat sich mittlerweile einen guten Namen gemacht, was Musik DVDs angeht. Seit über einem Jahr veröffentlicht Fortress nun schon qualitativ hochwertige DVDs über verschiedene Rap- und Musikacts und erfreulicherweise ist vor allem die Westküste im Fortress Katalog groß vertreten. Da darf natürlich zwangsweise eine DJ Quik DVD nicht fehlen, denn wie das Backcover von "Visualism" schon verrät ist es sehr gut möglich, dass David Blake der unterbewerteste Rapper und Producer aller Zeiten ist. Grund genug also, dass mit "Visualism" vielleicht ein paar Leuten mehr die Augen geöffnet werden.

Szenenübersicht:

1. Intro / Open Sequence 12. AMG / DeBarge 23. Nate Studio
2. Quik Autographs Glass 13. Tupac Tribute 24. Chuckey With Balloon
3. Compton 14. Reno 25. Hi-C - Coochie Coochie
4. Welcome to the Studio 15. Butch Cassidy 26. Chubbs
5. Quik's Groove 16. Chuckey Smoking 27. Studio Mix
6. Seattle 17. Street Bike 28. Chuckey
7. Suga Free 18. Quik at Piano 29. LA Show
8. Tonight 19. Vega$ 30. Quik Close
9. Music is Serious 20. Smoking on Stage 31. End Credits
10. White Boy w/ Tats 21. B Walk 32. Extra Scene
11. The History of Hi-C 22. 50 Ways

Bonus Material:

Outtakes Tonite Musikvideo
verstecktes DJ Quik Interview mit Fanfragen Born and Raised in Compton Musikvideo
Bildergalerie Quik is the Name Musikvideo
Audio Kommentar von DJ Quik Trouble Musikvideo

Nach der ziemlich coolen Anfangssequenz, die Quik als autogrammfreudigen und freundlichen Star ohne irgendwelche Allüren zeigt (gut, ich würde mich auch nicht beschweren, wenn gutaussehende Frauen meinen Namen auf ihrer Unterwäsche haben wollten...), kommt der Film direkt auf Quiks Wurzeln zu sprechen: Compton Kalifornien. Quik versucht dem Zuschauer seine Jugendzeit in Compton etwas näher zu bringen und natürlich bringt es Dave auch gleich auf den Punkt - seine Geschichten klingen als wären sie aus einem Film entnommen.
Nach nicht allzu langer Zeit zeigt uns der wohl talentierteste Rap Produzent aller Zeiten sein Ersatzwohnzimmer, das Studio. Vor dem riesigen Board gesteht Quik uns, dass er sich in dieses 1993 gekaufte Teil schwer verliebt hat und er auch nach 10 Jahren Arbeit mit ihm immer noch nicht 100% weiß, was alles in dem Kasten steckt. Die folgenden Minuten werden uns durch Sounds von 'Under Tha Influence', Mitschnitten von Konzerten und Aufnahmen von Quik und seinen Homies versüßt, die die Frage, ob die alte Zeile aus dem 1998er Song 'We Still Party' ("sometimes we don't feel grown up") immer noch zutrifft einfach nicht zulässt. Ich habe mich herrlich amüsiert und mich würde es nicht wundern, wenn jeder andere Zuschauer genauso fühlen würde wie ich bei diesen Szenen: Ich wäre zu gerne ein Teil von dieser Gruppe. Ebenso erstaunlich ist es, wie unglaublich gut Quik beim schönen Geschlecht ankommt. Man wird selten Gigs von Quik finden, auf denen die ersten fünf Reihen nicht ausschließlich von, z.T. sehr attraktiven, Frauen gefüllt sind. Eines der vielen humoristischen Highlights ist ohne Frage der "white boy with tats". Dieser Typ ist einfach unmöglich zu beschreiben, man muss ihn gesehen haben um mit ihm oder auch über ihn lachen zu können. Weitere Zwerchfell Hits sind die Szenen, in denen Quik seine Sprungkünste unter Beweis stellen will, AMG sich mit El DeBarge prügeln will, nach dem er sich bereits dessen Bruder vorgenommen hat, und die vielen Chuckey Szenen. Chuckey bedient wirklich jedes Klischee eines jamaikanischen Dauerkiffers, der Raggae Musik macht.
Auch wenn Quik sein Publikum regelmäßig zum Lachen bringt besitzt die DVD auch ernste Momente. So macht David z.B. ein für alle Mal klar, dass die Musik eine verdammte ernste und ernstzunehmende Sache ist - wer nach 'Visualism' noch daran zweifelt sollte sich die DVD einfach ein weiteres Mal anschauen.
Ebenfalls extrem ernstgemeint sind die Widmungen an unsere verstorbenen Künstler. Quik bringt einen kurzen, aber sehr netten und vor allem ehrlichen Tupac Tribut, in dem er 'Ambitionz az a Ridah' und 'Hail Mary' anstimmt, Tupac bei seinen Konzerten repräsentiert und auch einige Worte an Tupac direkt in die Kamera richtet. Seinen emotionalen Höhepunkt besitzt der Film aber zweifelsohne bei dem Mausberg Kapitel. Liveausschnitte aus dem Jahr 2000 und ein deutlich mitgenommener David Blake bringen uns "Mausie" etwas näher. Dass DJ Quik den Mausberg Tributsong '50 Ways' auch bei Liveauftritten in seinem Programm hat überraschte mich sehr und Quik macht keinen Hehl daraus, dass '50 Ways' immer die schwersten Momente des Abends sind.
Glücklicherweise lässt 'Visualism' den Zuschauer nicht in der depressiven Stimmung nach dem Mausberg Kapitel zurück, sondern konzentriert sich wieder auf Quiks aktuelle Projekte und sein alltägliches Leben, in dem sicherlich das Wort "Langeweile" nicht vorkommt.
Dass am Ende des Hauptfilms bereits 80 Minuten vergangen sein sollen, konnte und kann ich kaum glauben. Wer noch eine Definition von "kurzweilig" suchte, sollte sich schleunigst 'Visualism' zulegen (alle anderen Leute übrigens auch). Diese DVD ist hervorragend gelungen und könnte höchstens noch durch ein paar mehr Musikvideos von Quik aufgewertet werden und auch wenn Quik sich bei dem Zuschauer mit den weniger ernstgemeinten Worten "wir sehen uns bei Visualism 2 wieder, wenn ich euch meine Frau und mein Kind vorstelle" verabschiedet, kann man nur hoffen, dass wirklich möglichst bald ein zweiter Teil dieser DVD folgen wird.

Gesamtwertung: 5/5           


Bilder:

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DJ Quik im Studio Quik auf einem Motorrad Quik mit neuer Frisur
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Hi-C Suga Free Chuckey
tupac.jpg (66929 Byte) mausberg.jpg (99645 Byte)
Tupac Mausberg