Artist: DJ
Quik |
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Fortress DVD hat sich mittlerweile einen guten
Namen gemacht, was Musik DVDs angeht. Seit über einem Jahr veröffentlicht
Fortress nun schon qualitativ hochwertige DVDs über verschiedene Rap- und
Musikacts und erfreulicherweise ist vor allem die Westküste im Fortress Katalog
groß vertreten. Da darf natürlich zwangsweise eine DJ Quik DVD nicht fehlen,
denn wie das Backcover von "Visualism" schon verrät ist es sehr gut
möglich, dass David Blake der unterbewerteste Rapper und Producer aller Zeiten
ist. Grund genug also, dass mit "Visualism" vielleicht ein paar Leuten
mehr die Augen geöffnet werden.
Szenenübersicht:
1. Intro / Open Sequence | 12. AMG / DeBarge | 23. Nate Studio |
2. Quik Autographs Glass | 13. Tupac Tribute | 24. Chuckey With Balloon |
3. Compton | 14. Reno | 25. Hi-C - Coochie Coochie |
4. Welcome to the Studio | 15. Butch Cassidy | 26. Chubbs |
5. Quik's Groove | 16. Chuckey Smoking | 27. Studio Mix |
6. Seattle | 17. Street Bike | 28. Chuckey |
7. Suga Free | 18. Quik at Piano | 29. LA Show |
8. Tonight | 19. Vega$ | 30. Quik Close |
9. Music is Serious | 20. Smoking on Stage | 31. End Credits |
10. White Boy w/ Tats | 21. B Walk | 32. Extra Scene |
11. The History of Hi-C | 22. 50 Ways |
Bonus Material:
Outtakes | Tonite Musikvideo |
verstecktes DJ Quik Interview mit Fanfragen | Born and Raised in Compton Musikvideo |
Bildergalerie | Quik is the Name Musikvideo |
Audio Kommentar von DJ Quik | Trouble Musikvideo |
Nach der ziemlich coolen Anfangssequenz, die
Quik als autogrammfreudigen und freundlichen Star ohne irgendwelche Allüren
zeigt (gut, ich würde mich auch nicht beschweren, wenn gutaussehende Frauen
meinen Namen auf ihrer Unterwäsche haben wollten...), kommt der Film direkt auf
Quiks Wurzeln zu sprechen: Compton Kalifornien. Quik versucht dem Zuschauer
seine Jugendzeit in Compton etwas näher zu bringen und natürlich bringt es
Dave auch gleich auf den Punkt - seine Geschichten klingen als wären sie aus einem Film
entnommen.
Nach nicht allzu langer Zeit zeigt uns der wohl talentierteste
Rap Produzent aller
Zeiten sein Ersatzwohnzimmer, das Studio. Vor dem riesigen Board gesteht Quik
uns, dass er sich in dieses 1993 gekaufte Teil schwer verliebt hat und er auch
nach 10 Jahren Arbeit mit ihm immer noch nicht 100% weiß, was alles in dem
Kasten steckt. Die folgenden Minuten werden uns durch Sounds von 'Under Tha
Influence', Mitschnitten von Konzerten und Aufnahmen von Quik und seinen Homies
versüßt, die die Frage, ob die alte Zeile aus dem 1998er Song 'We Still Party'
("sometimes we don't feel grown up") immer noch zutrifft einfach
nicht zulässt. Ich habe mich herrlich amüsiert und mich würde es nicht
wundern, wenn jeder andere Zuschauer genauso fühlen würde wie ich bei diesen
Szenen: Ich wäre zu gerne ein Teil von dieser Gruppe. Ebenso
erstaunlich ist es, wie unglaublich gut Quik beim schönen Geschlecht ankommt.
Man wird selten Gigs von Quik finden, auf denen die ersten fünf Reihen nicht
ausschließlich von, z.T. sehr attraktiven, Frauen gefüllt sind. Eines der vielen
humoristischen Highlights ist ohne Frage der "white boy with tats".
Dieser Typ ist einfach unmöglich zu beschreiben, man muss ihn gesehen haben um
mit ihm oder auch über ihn lachen zu können. Weitere Zwerchfell Hits sind die
Szenen, in denen Quik seine Sprungkünste unter Beweis stellen will, AMG sich
mit El DeBarge prügeln will, nach dem er sich bereits dessen Bruder vorgenommen
hat, und die vielen Chuckey Szenen. Chuckey bedient wirklich jedes Klischee eines
jamaikanischen Dauerkiffers, der Raggae Musik macht.
Auch wenn Quik sein Publikum regelmäßig zum Lachen bringt besitzt die DVD auch
ernste Momente. So macht David z.B. ein für alle Mal klar, dass die Musik
eine verdammte ernste und ernstzunehmende Sache ist - wer nach 'Visualism' noch
daran zweifelt sollte sich die DVD einfach ein weiteres Mal anschauen.
Ebenfalls extrem ernstgemeint sind die Widmungen an unsere verstorbenen
Künstler. Quik bringt einen kurzen, aber sehr netten und vor allem ehrlichen
Tupac Tribut, in dem er 'Ambitionz az a Ridah' und 'Hail Mary' anstimmt, Tupac
bei seinen Konzerten repräsentiert und auch einige Worte an Tupac direkt in die
Kamera richtet. Seinen emotionalen Höhepunkt besitzt der Film aber zweifelsohne
bei dem Mausberg Kapitel. Liveausschnitte aus dem Jahr 2000 und ein deutlich
mitgenommener David Blake bringen uns "Mausie" etwas näher. Dass DJ
Quik den Mausberg Tributsong '50 Ways' auch bei Liveauftritten in seinem
Programm hat überraschte mich sehr und Quik macht keinen Hehl daraus, dass '50
Ways' immer die schwersten Momente des Abends sind.
Glücklicherweise lässt 'Visualism' den Zuschauer nicht in der depressiven
Stimmung nach
dem Mausberg Kapitel zurück, sondern konzentriert sich wieder auf Quiks
aktuelle Projekte und sein alltägliches Leben, in dem sicherlich das Wort
"Langeweile" nicht vorkommt.
Dass am Ende des Hauptfilms bereits 80 Minuten vergangen sein sollen, konnte und
kann ich kaum glauben. Wer noch eine Definition von "kurzweilig"
suchte, sollte sich schleunigst 'Visualism' zulegen (alle anderen Leute
übrigens auch). Diese DVD ist hervorragend gelungen
und könnte höchstens noch durch ein paar mehr Musikvideos von Quik
aufgewertet werden und auch wenn Quik sich bei dem Zuschauer mit den weniger
ernstgemeinten Worten "wir sehen uns bei Visualism 2 wieder, wenn ich euch
meine Frau und mein Kind vorstelle" verabschiedet, kann man nur hoffen,
dass wirklich möglichst bald ein zweiter Teil dieser DVD folgen wird.
Gesamtwertung: 5/5
Bilder:
DJ Quik im Studio | Quik auf einem Motorrad | Quik mit neuer Frisur |
Hi-C | Suga Free | Chuckey |
Tupac | Mausberg |