Artist: DJ Quik
Album: Safe + Sound
Label:  Profile Records
Spielzeit: 67:37 min
Review by Thaq

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Anspieltipps:
Dollaz + Sense
Safe + Sound
Summer Breeze

Produziert wurde das komplette Album von DJ Quik. Bis auf Safe + Sound, Somethin 4 The Mood, Itz Your Fantasy, Summer Breeze und Quik's Groove III. Diese Songs haben neben Quik auch noch G-One, Courtney Branch, Tracy Kendrick und Robert Bacon mitproduziert.

Track 1: Street Level Entrance

Knappe zwei Minuten redet Quik selbst das Intro. Der Sound ist zu 100% Parliament-Funkadelic. Wild und ungezügelt wie einst George Clinton und sein Riesentrupp an Funkern - sogar einige Parts aus Atomic Dogg sind übernommen. Eine schöne Einstimmung auf das Kommende.

ohne Wertung


Track 2: Get At Me

Funk Grundlektion Nummer 2: James Brown type of funk. Deutlich aufgemotzt, aber dennoch unverkennbar James Brown inspiriert. Der Godfather des Soul und Vorvater von Funk und Hip Hop ist logischerweise auch an Quik nicht spurlos vorbeigegangen und wie gut das Ergebnis dieser Inspiration klingt hören wir hier. 
Quik damals noch mit Vollblut-G-Attitude und extrem schlecht auf Langzeigtpartner AMG zu sprechen rappt die dementsprechenden Lyrics. Vocal Samples (von AMG, der sich damit quasi selbst disst und einem Madden Videospiel) genial eingesetzt, direkte Raps und, wie schon breitgetreten, ein Killerbeat ergeben einen sehr sehr guten ersten Song. 

You should've been a pigeon 'cause you duck so well
But next time I catch you I'ma pluck yo' tail
'Cause niggas like y'all show disrespect by flossin' 
So you in for a tossin'


9/10


Track 3: Diggin U Out

Kommen wir nun zu dem Thema, das das Album eindeutig bestimmt: Die Beziehung zwischen Mann und Frau - auch Sex genannt. Lyrics wie "I got the dick you want to know better, I got the nuts that swing together" werden wir hier vielleicht zum ersten, aber ganz sicher nicht zum letzten Mal hören. So gut wie jede Zeile ist deutlich unter der Gürtellinie und wer den Song ernst nimmt ist selbst dranschuld. Der Beat hätte sich ruhig noch ein weniger stärker von "Get At Me" unterscheiden können, ist aber trotzdem kein Kritikpunkt. 

So if I slap that ass, baby doll don't trip
Just grab yourself a glass full of my dick and take a sip
Cause God don't make no junk
And he took his time when he shaped your trunk


8/10


Track 4: Safe + Sound

Vom Titelsong kann und sollte man immer etwas Besonderes erwarten. Hier bekommen wir gleich eine Talkbox zu hören und eine verdammt gute. Woran das wohl liegen mag...? Wer jetzt auf den Godfather der Talkbox, Roger Troutman, gesetzt hat liegt goldrichtig. Nicht dass wir hier Roger höchstpersönlich hören würden, nein, aber Roger zeigte Quik, bevor sich dieser an die Aufnahmen für 'Safe + Sound' machte, einige Tricks und Kniffe an der Talkbox und das Ergebnis können wir hier das erste Mal begutachten. Auch wenn wohl einige Leute der These zustimmen würden, dass eine gute Talkbox schon die halbe Miete für einen ordentlichen Song ist - hier wird noch einiges mehr geboten. Der Beat besitzt eine schöne, entspannende Melodie, Quik rappt richtig lange und richtig gute Strophen und bestätigt seine Fans so nur ein weiteres Mal in dem Glauben, dass er "America'z Most Complete Artist" war und ist. Dazu kommt noch, dass die Lyrics sogar richtigen Inhalt haben, da David seine Vergangenheit und somit seinen Werdegang revue passieren lässt.

I'm making a living of pimpin so you fools can't trip
Cause even though I love God I also love my grip

10/10


Track 5: Somethin 4 Tha Mood

Wir hatten schon P-Funk, Old School Funk und nun ist dann mal eben die neueste Form des Funks an der Reihe: G-Funk. Natürlich geht es wieder um das schöne Geschlecht, das von Quik nicht unbedingt viel Respekt bekommt. Außerdem lässt uns David wissen, dass wenn er nur will, die Frauen ganz leicht ins Bett bekommt. Zwischen den Strophen lässt Playa Hamm mal von sich hören, der Chorus ist fein gesungen und der Instrumental Part am Ende des Songs beweist, dass Quik hier eigentlich gar nicht zum Mic hätte greifen müssen und trotzdem einen Bombensong hingelegt hätte.

But open up wide if you given up head
Because close mouths don't get fed
I'm talking to punk ass, trick ass, nuttin ass bitches
What's the name of your perfume “Vicious”?

8,5/10


Track 6: Don't You Eat It!

Ein Intro, das absolut unpassend ist und deshalb wohl witzig sein soll. Was nicht gegessen werden soll kann man sich bei einem Quik Album wohl leicht denken.

ohne Wertung


Track 7: Can I Eat It?

Zuerst soll man nicht und jetzt wird doch gefragt ob man darf und die Talkbox erwähnt dennoch laufend, dass sie nicht will...?
Konfusion pur. Das Thema ist nun schon drei Songs alt, dieses Mal allerdings doch mit etwas mehr Witz versehen, dafür musikalisch eindeutig schwächer. Das Bass ist relativ ideenlos und unmotiviert reingehauen und Quik hier als MC nicht stark genug um den Song richtig gut zu gestalten. 
Kurz zusammengefasst: Dieser Song ist mit ziemlich deutlichem Abstand der schwächste bisher, auch wenn er weit davon entfernt ist schlecht zu sein. Was vor allem an Quiks simplen, aber dennoch zum Teil witzigen Lyrics liegt. 

Cuz even though she's screamin she don't want ya semen
She just want a tounge to keep her ass creamin'


6/10


Track 8: Itz Your Fantasy

Wer gedacht hatte, dass das Album nun einzubrechen droht kennt Quik nicht gut genug. Volle Entschädigung für den vorangegangen Track, smooth wird wieder groß geschrieben und Kommentare zum lyrischen Inhalt spar ich mir jetzt mal (denn langsam wird es langweilig immer dasselbe zu schreiben). Bisher wurde das alte Thema auf 'Safe + Sound' eher etwas instrumentalisiert und zum ersten Mal kann man hier auch etwas Sinnlichkeit in der Musik wiederfinden. Auch wenn Quik dabei bleibt sein Girl 'Bitch' zu nennen... 

Yeah, it's the Log Ride, like at Magic Mountain
Take it out your mouth and shoot it like a fountain
Pull and watch it explode
Let me change my tire and I'm right back on the road

8/10


Track 9: Tha Ho In You  feat. Hi-C, 2nd II None, Sexy Leroy and The Chocolate Lovelitez

Quik mit den ersten richtigen Features und Live Band. Unglaublich gut. Ich weiß nicht, was ich alles dafür geben würde diesen Song mal live, und damit meine ich richtig live mit live gespielten Instrumenten, zu erleben. Stilgerechtes Intro, in dem der Moderator Quik und seine Kumpanen vorstellt und Quik beginnt zugleich mit der ersten Strophe. Der Chorus von den Chocolate Lovelitez ist absolute Extraklasse, Hi-C und 2nd II None rappen allesamt eine Strophe, die nicht unbedeutsamer für den Song hätte sein können - denn perfekt ist er allein schon vom Feeling her.

Now all you bad necks be tryin to give up the sex
Just because you see me in that 94 Lex
Actin like you all that but you knew me when you blew me
But I can play your game you little undercover groupie
~ Quik

10/10


Track 10: Dollaz + Sense

Hitsingle, MC Eight Diss und ungeahnte Abwechslung zugleich. Denn da Quik hier voll mit dem lustigen Eiht Bashen ausgelastet ist hat er keine Zeit sich mit den Hoochies zu befassen. Der Song wird mit Sicherheit als einer der partyfähigsten Disstracks, und ich rede über richtige Disstracks und nicht nur von ein paar weniger netten Zeilen, in die Rap Geschichte eingehen. Quik gibt hier wirklich alles, was er zu bieten hat und ringt Eiht mit harten Attacken, aber auch mit seinem ziemlich ausgeprägten Sinn für Humor nieder. Im Outro gibt es noch Shoutouts an die gesamte Death Row Familie und dann hat Quik scheinbar vorerst genug.  

And when you left my presence, you left expedient
You ain't no fuckin killer, youse a comedian, beyotch
Tell me why you act so scary
Givin your set a bad name wit your misspelled name
E-I-H-T, now should I continue
Yeah you left out the G cause the G ain't in you


10/10


Track 11: Let You Havit

P-Funk Bassline, die gut und gerne auch von Dre hätte stammen können und den gesamten Song deutlich beherrscht. Quik beginnt die erste seiner zwei Strophen mit typischen G-Shit und geht dann nach dem Parliament-Style Refrain zum nächsten MC Eiht Diss über. Strophe zwei ist dann komplett dem Compton's Most Wanted Mitglied gewidmet und so innovative Wortspiele wie "Compton's Most Bitches" sind auch mit von der Partie. Quiks Vocals füllen kaum mehr als zwei Minuten und so kommt es dann, dass wir eine gute Minute noch in den Genuss des Instrumentals kommen.

Somebody told me that you dissed me in your video
But I ain't trippin cause I'm knowin you ain't nothin but a silly hoe


7,5/10


Track 12: Summer Breeze 

Werden wir wieder etwas Freundlicher. Quik erzählt in typischer Uropamanier über seine jüngeren Jahre mit seinen Homies. Viele Leute werden hier sicherlich eine extreme Wiederverwertung des Isley Brothers Klassikers mit dem gleichen Titel erwarten, aber Quik schafft es eine wundervoll sommerliche Atmosphäre zu erschaffen ohne sich Ron & Co. zu bedienen.

The pig on the grill, and so the day was chill
But that night my girl was tipsy and ready to skeeze
But I didn't even trip, too busy jocking the Summer Breeze


10/10

Track 13: Quik's Groove III

Geübte Quik Hörer wissen, dass zu jedem richtigen DJ Quik Album ein Quik's Groove, also ein Instrumental, gehört. Die relativ simplen Drums hier werden durch ein unglaublich, UNGLAUBLICH, UNGLAUBLICH geniales Zusammenspiel von Bass, Klavier und der mehr als göttlichen Flöte vervollständigt. Eine Wohltat für die Ohren, wie ich es selten zuvor erlebt habe. Dass der Song nur 2 1/2 Minuten geht ist schon fast eine Farce und beansprucht die Replayfunktion eines jeden CD Players nur unnötig.

10+/10


Track 14: Sucka Free  feat. Playa Hamm

Für jeden Song wäre es schwer nach Quik's Groove zu bestehen. Quik versucht es mit der Schockmethode: Zuerst ein Intro, in dem Quik Playa Hamm dazu auffordert den Verse zu droppen, den Hamm bereits am Telefon Quik vorrappte und dann geht's auch schon los mit dem relativ schnellen Breakbeat und der ca. einminütigen Hamm Strophe. Quik selbst hat nach dem Intro keine Vocals mehr, was er als etablierter DJ und Producer auch nicht wirklich braucht.

Did you miss me?
It took a little time to get sucka-free but since a young g it's PPC 
Ain't no shame in the name and still true to the game
Still servin suckers, just the same
~ Playa Hamm

7/10


Track 15: Keep Tha 'P' In It  feat. Playa Hamm, 2nd II None, Kam, Hi-C and 2-Tone

Der Titel sagt alles. Wieder mal P-Funk heftig im Haus, natürlich mit markanter Bassline. Hamm beginnt gleich mit einem "funky verse for the P-Funk" - klingt logisch, ist es auch. Der Refrain teilt Hamms von 2-Tones Verse und macht klar, dass sich nichts seit damals (wohl dem großen P-Funk Zeitalter mit George Clinton, Bootsy Collins und Co.) geändert hat. Na ja, es hat sich sicherlich einiges geändert - manches zum Vorteil, aber auch vieles zum Nachteil. Auf jeden Fall beweisen hier Quik und Co. dass P-Funk sehr wohl noch am Leben ist, wenn man es nur will. Allein dafür gehört Mr. Blake schon der goldene George Clinton (oder so was in der Art) verliehen. 
Wie auch immer: Kam kommt natürlich verdammt tight und knochentrocken. Eben so, wie man es von ihm gewöhnt ist. Sobald dann 2nd II None ans Mic treten wird es etwas wild und auch während Quiks Ministrophe scheint die nicht wirklich vorhandene Ordnung im wilden Rumgefunke endgültig verloren. Aber das war bei den Großmeistern früher ja auch nicht anders.

It's the 1 to the 9 with the 9 to the 4
When I thought you knew the drill, but you still don't hear me though
Kam and Watts up, from the grass roots
No daisy duke shit, knockin crazy ass boots ~
Kam

9/10


Track 16: Hoorah 4 Tha Funk (Reprise)

Das Teil hier ist nun absolut nicht mehr von alten Parliament Sachen zu unterscheiden. Das dürfte wohl ein großes Kompliment für Quik sein. Auf der anderen Seite ist aber auch klar, dass diese zwei Minuten P-Funk pur ohne entschlüsselbare Vocals nur einen Sinn ergeben, wenn man sich das Album vorher komplett angehört hat.
Sehr feiner Anschluss von Safe + Sound, wenn es denn einer wäre.

ohne Wertung


Track 17: Tanqueray (Bonus Track)

Fragt mich nicht, warum dieser Song als Bonustrack hinter des überaus geniale Outro gehauen wurde. Selbst wenn Quik ihn unbedingt auf dem Album haben wollte, hätte man ihn irgendwo zwischendrin bringen können aber bitte nicht am Ende...
Na ja, bewerten wir ihn nicht mehr fürs Album und nehmen 'Hoorah 4 Tha Funk' als letzten 'Safe + Sound' Track.
Tanqueray ist wieder deutlich auf Party ausgelegt, Lyrics wie immer und ein Chorus, der nicht wirklich hookig ist. Ist noch gut, aber nichts sonderbar Tolles.

Huh, now don't come to my party if you don't wanna get drunk
It's me and my niggas and we puffin on a skunk
Cus it's true when I'm bent and I'm fuckin I can last long
With some Gin and a grin cus my cocks grown

7/10
 


'Safe + Sound' ist für viele Leute Quiks bestes Album und das ist ganz sicher kein Zufall. Quik beweist eindrucksvoll, dass er nahezu ein gesamtes Album über absolut belanglosen Müll rappen kann und damit musikalisch so unglaublich gut kommt, dass das Album ein Klassiker wird. Der Funk lebte Mitte der 90er noch mal mächtig auf und das dank David Blake. Großartiges Album, Quik - hier die Belohnung dafür: Gesamtwertung 5/5