Artist: DJ
Quik |
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Produziert wurde das komplette Album von DJ Quik. Bis auf Safe + Sound, Somethin 4 The Mood, Itz Your Fantasy, Summer Breeze und Quik's Groove III. Diese Songs haben neben Quik auch noch G-One, Courtney Branch, Tracy Kendrick und Robert Bacon mitproduziert.
Track 1: Street Level Entrance
Knappe zwei Minuten redet Quik selbst das Intro. Der Sound ist zu 100%
Parliament-Funkadelic. Wild und ungezügelt wie einst George Clinton und sein
Riesentrupp an Funkern - sogar einige Parts aus Atomic Dogg sind übernommen.
Eine schöne Einstimmung auf das Kommende.
ohne Wertung
Track 2: Get At Me
Funk Grundlektion Nummer 2: James Brown type of funk. Deutlich aufgemotzt, aber
dennoch unverkennbar James Brown inspiriert. Der Godfather des Soul und Vorvater
von Funk und Hip Hop ist logischerweise auch an Quik nicht spurlos
vorbeigegangen und wie gut das Ergebnis dieser Inspiration klingt hören wir
hier.
Quik damals noch mit Vollblut-G-Attitude und extrem schlecht auf
Langzeigtpartner AMG zu sprechen rappt die dementsprechenden Lyrics.
Vocal Samples (von AMG, der sich damit quasi selbst disst und einem Madden Videospiel) genial eingesetzt,
direkte Raps und, wie schon breitgetreten, ein Killerbeat ergeben einen sehr
sehr guten ersten Song.
You should've been a pigeon 'cause you duck so well
But next time I catch you I'ma pluck yo' tail
'Cause niggas like y'all show disrespect by flossin'
So you in for a tossin'
9/10
Track 3: Diggin U Out
Kommen wir nun zu dem Thema, das das Album eindeutig bestimmt: Die Beziehung
zwischen Mann und Frau - auch Sex genannt. Lyrics wie "I got the dick you
want to know better, I got the nuts that swing together" werden wir hier
vielleicht zum ersten, aber ganz sicher nicht zum letzten Mal hören. So gut wie
jede Zeile ist deutlich unter der Gürtellinie und wer den Song ernst nimmt ist
selbst dranschuld. Der Beat hätte sich ruhig noch ein weniger stärker von
"Get At Me" unterscheiden können, ist aber trotzdem kein Kritikpunkt.
So if I slap that ass, baby doll don't trip
Just grab yourself a glass full of my dick and take a sip
Cause God don't make no junk
And he took his time when he shaped your trunk
8/10
Track 4: Safe + Sound
Vom Titelsong kann und sollte man immer etwas Besonderes erwarten. Hier bekommen
wir gleich eine Talkbox zu hören und eine verdammt gute. Woran das wohl liegen
mag...? Wer jetzt auf den Godfather der Talkbox, Roger Troutman, gesetzt hat
liegt goldrichtig. Nicht dass wir hier Roger höchstpersönlich hören würden,
nein, aber Roger zeigte Quik, bevor sich dieser an die Aufnahmen für 'Safe +
Sound' machte, einige Tricks und Kniffe an der Talkbox und das Ergebnis können
wir hier das erste Mal begutachten. Auch wenn wohl einige Leute der These
zustimmen würden, dass eine gute Talkbox schon die halbe Miete für einen
ordentlichen Song ist - hier wird noch einiges mehr geboten. Der Beat besitzt
eine schöne, entspannende Melodie, Quik rappt richtig lange und richtig gute
Strophen und bestätigt seine Fans so nur ein weiteres Mal in dem Glauben, dass
er "America'z Most Complete Artist" war und ist. Dazu kommt noch, dass
die Lyrics sogar richtigen Inhalt haben, da David seine Vergangenheit und somit
seinen Werdegang revue passieren lässt.
I'm making a living of pimpin so you fools can't trip
Cause even though I love God I also love my grip
10/10
Track 5: Somethin 4 Tha Mood
Wir hatten schon P-Funk, Old School Funk und nun ist dann mal eben die neueste
Form des Funks an der Reihe: G-Funk. Natürlich geht es wieder um das schöne
Geschlecht, das von Quik nicht unbedingt viel Respekt bekommt. Außerdem lässt
uns David wissen, dass wenn er nur will, die Frauen ganz leicht ins Bett bekommt. Zwischen den Strophen lässt
Playa Hamm mal von sich hören, der Chorus ist fein gesungen und der
Instrumental Part am Ende des Songs beweist, dass Quik hier eigentlich gar nicht
zum Mic hätte greifen müssen und trotzdem einen Bombensong hingelegt hätte.
But open up wide if you given up head
Because close mouths don't get fed
I'm talking to punk ass, trick ass, nuttin ass bitches
What's the name of your perfume “Vicious”?
8,5/10
Track 6: Don't You Eat It!
Ein Intro, das absolut unpassend ist und deshalb wohl witzig sein soll. Was
nicht gegessen werden soll kann man sich bei einem Quik Album wohl leicht
denken.
ohne Wertung
Track 7: Can I Eat It?
Zuerst soll man nicht und jetzt wird doch gefragt ob man darf und die Talkbox
erwähnt dennoch laufend, dass sie nicht will...?
Konfusion pur. Das Thema ist nun schon drei Songs alt, dieses Mal allerdings
doch mit etwas mehr Witz versehen, dafür musikalisch eindeutig schwächer. Das
Bass ist relativ ideenlos und unmotiviert reingehauen und Quik hier als MC nicht
stark genug um den Song richtig gut zu gestalten.
Kurz zusammengefasst: Dieser Song ist mit ziemlich deutlichem Abstand der schwächste
bisher, auch wenn er weit davon entfernt ist schlecht zu sein. Was vor allem an
Quiks simplen, aber dennoch zum Teil witzigen Lyrics liegt.
Cuz even though she's screamin she don't want ya semen
She just want a tounge to keep her ass creamin'
6/10
Track 8: Itz Your Fantasy
Wer gedacht hatte, dass das Album nun einzubrechen droht kennt Quik nicht gut
genug. Volle Entschädigung für den vorangegangen Track, smooth wird wieder
groß geschrieben
und Kommentare zum lyrischen Inhalt spar ich mir jetzt mal (denn langsam wird es
langweilig immer dasselbe zu schreiben). Bisher wurde das alte Thema auf 'Safe +
Sound' eher etwas instrumentalisiert und zum ersten Mal kann man hier auch etwas
Sinnlichkeit in der Musik wiederfinden. Auch wenn
Quik dabei bleibt sein Girl 'Bitch' zu nennen...
Yeah, it's the Log Ride, like at Magic Mountain
Take it out your mouth and shoot it like a fountain
Pull and watch it explode
Let me change my tire and I'm right back on the road
8/10
Track 9: Tha Ho In You feat.
Hi-C, 2nd II None, Sexy Leroy and The Chocolate Lovelitez
Quik mit den ersten richtigen Features und Live Band. Unglaublich gut. Ich weiß
nicht, was ich alles dafür geben würde diesen Song mal live, und damit meine
ich richtig live mit live gespielten Instrumenten, zu erleben. Stilgerechtes
Intro, in dem der Moderator Quik und seine Kumpanen vorstellt und Quik beginnt
zugleich mit der ersten Strophe. Der Chorus von den Chocolate Lovelitez ist
absolute Extraklasse, Hi-C und 2nd II None rappen allesamt eine Strophe, die
nicht unbedeutsamer für den Song hätte sein können - denn perfekt ist er
allein schon vom Feeling her.
Now all you bad necks be tryin to give up the sex
Just because you see me in that 94 Lex
Actin like you all that but you knew me when you blew me
But I can play your game you little undercover groupie ~ Quik
10/10
Track 10: Dollaz + Sense
Hitsingle, MC Eight Diss und ungeahnte Abwechslung zugleich. Denn da Quik hier
voll mit dem lustigen Eiht Bashen ausgelastet ist hat er keine Zeit sich mit den
Hoochies zu befassen. Der Song wird mit Sicherheit als einer der partyfähigsten
Disstracks, und ich rede über richtige Disstracks und nicht nur von ein paar
weniger netten Zeilen, in die Rap Geschichte eingehen. Quik gibt hier wirklich
alles, was er zu bieten hat und ringt Eiht mit harten Attacken, aber auch mit
seinem ziemlich ausgeprägten Sinn für Humor nieder. Im Outro gibt es noch
Shoutouts an die gesamte Death Row Familie und dann hat Quik scheinbar vorerst
genug.
And when you left my presence, you left expedient
You ain't no fuckin killer, youse a comedian, beyotch
Tell me why you act so scary
Givin your set a bad name wit your misspelled name
E-I-H-T, now should I continue
Yeah you left out the G cause the G ain't in you
10/10
Track 11: Let You Havit
P-Funk Bassline, die gut und gerne auch von Dre hätte stammen können und den
gesamten Song deutlich beherrscht. Quik beginnt die erste seiner zwei Strophen
mit typischen G-Shit und geht dann nach dem Parliament-Style Refrain zum nächsten
MC Eiht Diss über. Strophe zwei ist dann komplett dem Compton's Most Wanted
Mitglied gewidmet und so innovative Wortspiele wie "Compton's Most
Bitches" sind auch mit von der Partie. Quiks Vocals füllen kaum mehr als
zwei Minuten und so kommt es dann, dass wir eine gute Minute noch in den Genuss
des Instrumentals kommen.
Somebody told me that you dissed me in your video
But I ain't trippin cause I'm knowin you ain't nothin but a silly hoe
7,5/10
Track 12: Summer Breeze
Werden wir wieder etwas Freundlicher. Quik erzählt in typischer Uropamanier über
seine jüngeren Jahre mit seinen Homies. Viele Leute werden hier sicherlich eine
extreme Wiederverwertung des Isley Brothers Klassikers mit dem gleichen Titel
erwarten, aber Quik schafft es eine wundervoll sommerliche Atmosphäre zu
erschaffen ohne sich Ron & Co. zu bedienen.
The pig on the grill, and so the day was chill
But that night my girl was tipsy and ready to skeeze
But I didn't even trip, too busy jocking the Summer Breeze
10/10
Track 13: Quik's Groove III
Geübte Quik Hörer wissen, dass zu jedem richtigen DJ Quik Album ein Quik's
Groove, also ein Instrumental, gehört. Die relativ simplen Drums hier werden
durch ein unglaublich, UNGLAUBLICH, UNGLAUBLICH geniales
Zusammenspiel von Bass, Klavier und der mehr als göttlichen Flöte vervollständigt.
Eine Wohltat für die Ohren, wie ich es selten zuvor erlebt habe. Dass der Song
nur 2 1/2 Minuten geht ist schon fast eine Farce und beansprucht die
Replayfunktion eines jeden CD Players nur unnötig.
10+/10
Track 14: Sucka Free feat.
Playa Hamm
Für jeden Song wäre es schwer nach Quik's Groove zu bestehen. Quik versucht es
mit der Schockmethode: Zuerst ein Intro, in dem Quik Playa Hamm dazu auffordert
den Verse zu droppen, den Hamm bereits am Telefon Quik vorrappte und dann
geht's auch schon los mit dem relativ schnellen Breakbeat und der ca. einminütigen
Hamm Strophe. Quik selbst hat nach dem Intro keine Vocals mehr, was er als
etablierter DJ und Producer auch nicht wirklich braucht.
Did you miss me?
It took a little time to get sucka-free but since a young g it's PPC
Ain't no shame in the name and still true to the game
Still servin suckers, just the same ~ Playa Hamm
7/10
Track 15: Keep Tha 'P' In It
feat. Playa
Hamm, 2nd II None, Kam, Hi-C and 2-Tone
Der Titel sagt alles. Wieder mal P-Funk heftig im Haus, natürlich mit markanter
Bassline. Hamm beginnt gleich mit einem "funky verse for the P-Funk" -
klingt logisch, ist es auch. Der Refrain teilt Hamms von 2-Tones Verse und macht
klar, dass sich nichts seit damals (wohl dem großen P-Funk Zeitalter mit George
Clinton, Bootsy Collins und Co.) geändert hat. Na ja, es hat sich sicherlich
einiges geändert - manches zum Vorteil, aber auch vieles zum Nachteil. Auf
jeden Fall beweisen hier Quik und Co. dass P-Funk sehr wohl noch am Leben ist,
wenn man es nur will. Allein dafür gehört Mr. Blake schon der goldene George
Clinton (oder so was in der Art) verliehen.
Wie auch immer: Kam kommt natürlich verdammt tight und knochentrocken. Eben so,
wie man es von ihm gewöhnt ist. Sobald dann 2nd II None ans Mic treten wird es
etwas wild und auch während Quiks Ministrophe scheint die nicht wirklich
vorhandene Ordnung im wilden Rumgefunke endgültig verloren. Aber das war bei
den Großmeistern früher ja auch nicht anders.
It's the 1 to the 9 with the 9 to the 4
When I thought you knew the drill, but you still don't hear me though
Kam and Watts up, from the grass roots
No daisy duke shit, knockin crazy ass boots ~ Kam
9/10
Track 16: Hoorah 4 Tha Funk (Reprise)
Das Teil hier ist nun absolut nicht mehr von alten Parliament Sachen zu
unterscheiden. Das dürfte wohl ein großes Kompliment für Quik sein. Auf
der anderen Seite ist aber auch klar, dass diese zwei Minuten P-Funk pur ohne
entschlüsselbare Vocals nur einen Sinn ergeben, wenn man sich das Album vorher
komplett angehört hat.
Sehr feiner Anschluss von Safe + Sound, wenn es denn einer wäre.
ohne Wertung
Track 17: Tanqueray (Bonus Track)
Fragt mich nicht, warum dieser Song als Bonustrack hinter des überaus geniale
Outro gehauen wurde. Selbst wenn Quik ihn unbedingt auf dem Album haben wollte,
hätte man ihn irgendwo zwischendrin bringen können aber bitte nicht am Ende...
Na ja, bewerten wir ihn nicht mehr fürs Album und nehmen 'Hoorah 4 Tha Funk'
als letzten 'Safe + Sound' Track.
Tanqueray ist wieder deutlich auf Party ausgelegt, Lyrics wie immer und ein Chorus,
der nicht wirklich hookig ist. Ist noch gut, aber nichts sonderbar Tolles.
Huh, now don't come to my party if you don't wanna get drunk
It's me and my niggas and we puffin on a skunk
Cus it's true when I'm bent and I'm fuckin I can last long
With some Gin and a grin cus my cocks grown
7/10
'Safe + Sound' ist für viele Leute Quiks bestes Album und das ist ganz sicher
kein Zufall. Quik beweist eindrucksvoll, dass er nahezu ein gesamtes Album über
absolut belanglosen Müll rappen kann und damit musikalisch so unglaublich gut
kommt, dass das Album ein Klassiker wird. Der Funk lebte Mitte der 90er noch mal
mächtig auf und das dank David Blake. Großartiges Album, Quik - hier die
Belohnung dafür: Gesamtwertung 5/5