Artist: Hi-C
Album: The Hi-Life Hustle
Label: Rap-A-Lot Records
Spielzeit: 63:36

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Anspieltipps:
Say Woop
So Good
Do It

Mehr als eine Dekade ist es her, dass Hi-C mit "Swing'n" das Vorgängeralbum zu "The Hi-Life-Hustle" veröffentlichte. Eine fast schon unglaublich lange Zeit für einen Musiker, der keine "kreative Pause" einlegte, hat also der Langzeitbuddy von DJ Quik auf die Chance warten müssen, sein drittes Soloalbum auf den Markt zu bringen. Mitte 2003 wurde eben dieses dritte Album angekündigt und im Herbst desselben Jahres stand das Release unmittelbar bevor. Das Album sollte bei der Direct Music Group veröffentlicht werden und für einen Preis von nur 6,99 US Dollar erhältlich sein. Aber es kam anders: Das Album fiel Bootleggern zum Opfer, stand vor der geplanten Veröffentlichung im Internet zum Download zu Verfügung und wurde immer wieder verschoben. Im Frühjahr 2004 verbreitete sich dann die Meldung, dass Hi-C einen Vertrag mit dem legendären Südstaaten Label Rap-A-Lot Records abgeschlossen hat und das Album dort im März auf den Markt kommen wird. Als fast niemand mehr damit rechnete, wurde das Album dann tatsächlich gegen Ende März veröffentlicht und eine unsägliche Geschichte nahm ihr - scheinbar - glückliches Ende. Nur scheinbar glücklich deshalb, weil bereits kurz nach dem Release erste Unmutsäußerungen der Fans laut wurden: Das Album wurde fehlerhaft gepresst!
Auf insgesamt vier Tracks des Albums skippt die CD, was manchmal kaum auffällt, bei mindestens zwei Songs aber immens stört und sie für den ein oder anderen wohl nahezu komplett versauen wird. Um euch selbst ein Bild der Verunstaltung zu machen, könnt ihr euch gleich die skippenden Stellen als MP3 Snippets anhören. So kann auch jeder selbst entscheiden, ob ihn dieser Produktionsfehler von einem Erwerb der CD abhält oder nicht. Zu erwähnen bleibt noch, dass die im Internet verbreitete Version die Fehler nicht enthält. Dafür kann die Rap-A-Lot Version des Albums mit "Big Girls Need Love Too" einen zusätzlichen Track vorweisen und außerdem wurde bei "So Good" und "Run Up, Done Up" der Beat noch minimal verändert.
Dennoch ist es unglaublich, wie einem solch ruhmreichen Label wie Rap-A-Lot ein solcher Fehler unterlaufen kann...

Skip - Intro
Skip - Hit Me Where It Hurts
Skip - X-Pills 1
Skip - X-Pills 2
Skip - Do It 1
Skip - Do It 2


Track 1: Hi Life Intro (0:42)

Kurzes, unbedeutendes Intro mit einem netten Übergang zum ersten Song.

ohne Wertung


Track 2: Say Woop  feat. Suga Free (4:02)
Produced by Crawfdog

Der Opener ist gleich ein Banger der Extraklasse. Mit coolen Handclaps, einem kultverdächtigen Backgroundsample und einem Drumset, das euch umgehend in Bewegung setzen wird, verbreitet Hi-C von Sekunde 1 an gute Laune und Sommergefühle. Lyrisch bestätigt der Song Hi-Cs Ankündigung: Wer anspruchsvollen und tiefgründigen Rap hören will, soll sich bloß nicht das Album kaufen - hier gibt es 'nur' erstklassigen Party- & Funrap. Was Hi-C mit seinen zwei Strophen und dem paradox simpel innovativen Chorus vorbereitet, vollendet dann Suga Free mit seiner Strophe, in der er sein gesamtes Potential abruft und seine Vielseitigkeit unter Beweis stellt. Könnte ein Album besser starten? - Wohl kaum.

All I need is a drink or two
And about eight or nine million and my juicy boo'
Just hit the dancefloor and get yours on like "ohh heey, that's my song!"
~ Hi-C

9/10


Track 3: I Don't Wanna Know  feat. Nate Dogg (4:27)
Produced by Crawfdog & Rob Bacon

Auch der zweite Song lässt vom Lineup her einen klassischen Westcoast Track erwarten. Immerhin konnte Crawfdog mit Nate wohl den bekanntesten und erfolgreichsten Hooker der linken Küste verpflichten. Der Song ist nach dem altbekannten und oft verwendeten Schema aufgebaut: Auf den Satz "I Don't Wanna Know" am Anfang jeder zweiten Zeile folgt ein Rap Hi-Cs, in dem dieser klarmacht, was er alles nicht wissen will. Das ist leider weder einfallsreich, noch sonderlich interessant und auch wenn Rob Bacon mit einer ganz ordentlichen Funkgitarre punkten kann, erinnert der Beat mehr an einen Nate Dogg Standardtrack als an alles andere. Nate selbst sorgt natürlich wieder für den Refrain und eine kleine Bridge, wobei er klingt wie immer. Hier wäre mehr drin gewesen.

I don't wanna know - if you seen my girl in the club
With her ass all out, straight shakin' that butt
I don't wanna know - if you see her talkin' to a man
Don't tell me shit unless you heard what she said
I don't wanna know - when you see her out with her friends
Flirtin' with these niggas in the mercedes benz
~ Hi-C

6/10


Track 4: The Talk  feat. Sly Boogy & E-40  (4:13)
Produced by Crawfdog

Berühmte Gastauftritte von der Westküste - nächster Akt. Dieses Mal geben sich der aufstrebende Sly Boogy und der legendäre E-40 die Ehre und unterstützen Crawfdog. Während Sly Boogy mit seinem langsamen Flow eine relativ lange Anlaufzeit braucht ("I like to smoke on the finelined sticky, you don't really want to try Sly Boogy / I got some niggas that'll ride right wit' me, I'm not a homosexual, I like pussy") und sich erst im Verlauf seiner Strophe bessert, ist 40 Water gleich auf Betriebstemperatur und spult souverän sein Programm ab, für das ihn seit mehr als 10 Jahren die Leute entweder hassen oder vergöttern. Zwischen den beiden Gastrappern reiht sich Hi-C ein und widmet sich natürlich auch den vielen Leuten, die scheinbar nicht zu schätzen wissen, was die Westküste und speziell natürlich die drei präsenten MCs seit Jahren leisten. Zum Abschluss gibt's noch ein paar Cuts von DJ Koki.

I put niggas in fear when I rip shit
Make sure my words sound clear when I spit this
Guzzle up a 40 ounce of beer with the quickness
If you wanna get bend, here nigga hit this
~ Sly Boogy

7/10


Track 5: Coochie Intro (0:31)

Skit, der einen dreckigen Pornodreh imitiert - oder so...

ohne Wertung



Track 6: Coochie Coochie  feat. Diamonique (3:57)
Produced by Crawfdog

Die von DJ Quik programmierten Drums starten den Song standesgemäß und mit der sehr eingängigen Bassline und den schnellen Raps von Hi-C geht es auch gleich in die Vollen. Was Hi-C mit seinen Raps beabsichtig zu bekommen, dürfte in Anbetracht des Songtitels relativ schnell klar sein. Um den Song nicht zu einem zu sehr männlich dominierten Werk zu machen - neben Hi-Cs Rapstrophen übernimmt Quik den Chorus - ist mit Diamonique die erste und einzige Rapperin auf "The Hi-Life Hustle" vertreten und da sie mit ihrer Strophen keinesfalls braver ist als Hi-C passt sie auch richtig gut zum Song. Generell muss man sagen, dass ihr Auftritt hier eine gute Werbung für ihr im März erschienenes Debütalbum ist. Ihre Zeile "The hottest hoochie, coochie, even bitches wanna do me" sollte allerdings wohl eher "only lesbian bitches who are lookin for a male-like hoe wanna do me" heißen bei Anbetracht des ein oder anderen Bildes auf ihrer Website. Aber das tut hier wirklich nichts zu Sache, denn der Song ist - auch dank Diamonique - wirklich gut.

I don't give a fuck if a pussy got platinum and gold in it
I don't pay to stick my pole in it!
I'm cool with that, no more shit get through with that
I'ma throw you on the couch and make you scream 'ouch' when I'm humpin' up on ya booty, cat 
~ Hi-C

8/10 


Track 7: Let Me Know  feat. DJ Quik (4:06)
Produced by DJ Quik

Erste Quik Produktion und das soll man auch gleich deutlich zu hören bekommen. Zu dem bouncenden Bass gesellen sich Roger-typische Handclaps und natürlich auch eine sehr schöne Talkbox im Chorus. Um der gelassenen Stimmung keinen Abbruch zu tun, gibt es von Hi-C und Quik eigentlich auch nur lustige und positiv gestimmte Raps zu hören. Ein Song, der gleichermaßen entspannt und gute Laune verbreitet.

I'ma role model
I roll models in and outta my room at night lookin guilty with they whole huddle
Now hit the light switch and turn it back on
And take off them clothes so I can see if you'sa tight... ohhh
~ DJ Quik

9/10


Track 8: Pop It  feat. Big Steele (3:24)
Produced by Crawfdog

Der Nächste Sex-Track. Natürlich darf dabei ein wenig Gestöhne im Chorus nicht fehlen und das besorgt dann auch gleich Pryncezz. Glücklicherweise macht sie hier einen besseren Job als auf Suga Frees "New Testament". Ähnlich passend wie auf Frees neuestem Album kommt auch hier Hi-Cs Schützling Big Steele, der zwar nur einen kleinen, aber dafür immerhin den abschließenden Verse hat. Das Piano hätte man ruhig etwas mehr in den Vordergrund stellen können, da es dem Song wohl etwas mehr Unverwechselbarkeit gegeben hätte.

Well I'm 5-7, dick sized 11
I hit it from behind, I'll tap your spine
A good girl these days is so hard to find
That keep me runnin' on down to nine ~
Hi-C

6,5/10


Track 9: Hey Hey  feat. Big Steele (3:34)
Produced by Crawfdog

Auffällig ist, dass hier die drei selben Hauptdarsteller mit von der Partie sind wie beim Vorgängersong. Wieder bringen Hi-C und Big Steele die Raps, wieder hat Hi-C den Song produziert und wieder sorgt Pryncezz für den Refrain. Dabei ist auch "Hey Hey" genau wie "Pop It" wenig essentiell für das Album und irgendwie neigt man dazu beide Songs in den Topf "ganz nett, aber nicht wichtig" zu werfen, wobei mir "Pop It" aber noch eine Spur besser gefällt.

Say one for the trouble, two for the show
Big Steele, what cha waitin' for?
Cause after this here, we bout to take over
And be fatter than Lil Kim pussy on that poster
~ Hi-C

6/10


Track 10: Big Girls Need Love Too (4:10)
Produced by Crawfdog

Auch große Mädchen brauchen Liebe - ein Fall für Redman, würde ich mal auf die Schnelle vermuten. Hi-C scheint Reds Vorliebe aber nur bedingt zu teilen und macht sich auch lustig über die größeren und vor allem breiteren Mädchen, obwohl er zugibt einen "juicy boo" Fetisch zu haben. Für die gesunde Portion Humor ist also auf jeden Fall gesorgt. Musikalisch kommt der Song mit einer sehr charakteristischen Bassline daher, die den Song die gesamten vier Minuten über interessant gestaltet.

You're warm in the winter, you shade in summer
All I'm sayin' is can I have your phone number?
~ Hi-C

7/10


Track 11: Stalker Bitch (0:42)

Hi-Cs Anrufbeantworter wird von einer relativ geistesgestörten, weiblichen Person zugemüllt.

ohne Wertung


Track 12: Fo A Buck  feat. Hi-C (4:57)
Produced by Crawfdog

Der Lovesong der etwas anderen Art, wie ihn Crawfdog im Intro ankündigt, hebt sich in der Tat von den restlichen Songs des Albums ab. Allein der Beat klingt etwas tiefgründiger als die restliche, hauptsächlich sehr partybetonte Musik von "Hi-Life Hustle". Hi-C richtet sich - offenbar ernst gemeint! - an die Weiblichkeit und fordert Verständnis (u.a. für eventuelle Untreue) und Zuneigung. Wirklich ein sehr untypischer Song von Crawf, der aber definitiv zu gefallen weiß.

Now some of y'all think that I'm disrespectin'
But I'm just tryin' to make a better love connection
Cause if you don't show your soulmate affection
They gon' be headed in the wrong direction
~ Hi-C

8/10


Track 13: So Good  feat. James DeBarge (4:14)
Produced by Crawfdog

Ein Ausnahme-Song. Von James DeBarges kleinen Eröffnungsgesang, über sein göttliches Harmonizing, den hervorragenden Chorus, bis hin zu seinem perfekten Outro, ist dieser Song geradezu eine Demonstration des unabsprechlichen DeBarge Talents. Der Beat ist so atmosphärisch wie kaum ein zweiter auf dem Album und fast schon zu deep für den relativ profanen Textinhalt. Hi-C erzählt nämlich die Story einer Begegnung mit einer sehr gut aussehenden Prostituierten, die seine Nähe suchte, woraufhin er erst mal geschockt und dann irgendwie auch abweisend reagierte.
 
Now Baby was one of the baddest you ever saw
Tight jeans, tanktop and a push-up bra
Hold a Sprite in the hand that she sipped from a straw
Told the home Suga Free "nigga, stop the car"
~ Hi-C

9/10


Track 14: Hit Me Where It Hurts (3:52)
Produced by DJ Quik

Der Quik Beat hat etwas Komödiantisches. Unterstützt wird dieser Eindruck in erster Linie durch den Chorus, die gesampleten Zitate und natürlich Crawfdog selbst, der sich wieder mal über bestimmte weibliche Eigenarten auslässt. Dabei ist die ein oder andere Zeile wieder für einen Lacher gut und da das Ganze musikalisch stilgerecht begleitet wird, kann man wohl von einem gelungenen Song sprechen.

Now I rather be kicked in the nuts, twenty times
Than to go to war, fightin' for hoes that ain't mine
Mom's used to always tell me love is blind
And don't listen to them pissy tailed hoes, they be lyin
Well mama you was right, damn I should have listen
But I was horny, I couldn't wait to go fishin'
~ Hi-C

7/10


Track 15: Run Up, Done Up  feat. Swift (4:03)
Produced by DJ Quik

Zum ersten Mal gibt es hier ansatzweise G-Stories zu hören. Verantwortlich dafür ist in erster Linie Swift, aber auch Hi-C zieht etwas mit. Dass Swift nicht als Feature aufgelistet wird, sondern 'nur' Writing Credits bekommt, ist schon relativ seltsam, da er einen Großteil des Songs mit seinen 2 Strophen prägt. Der Jamaican Style Chorus unterstützt das durch den Beat aufkommende Urlaubsfeeling.

Now everyday, all day, I'm only out for my riches
But fuckers and snitches be playahatin' so I'm elevatin'
Like elevators, regulate like regulators
Assassinate playahaters, a lyrical motivator ~ Swift

7/10


Track 16: X-Pills (4:26)
Produced by Crawfdog

Hier werden unweigerlich Erinnerung an Mausberg und dessen "Mushrooms" wach. Denn ähnlich wie Mausbergs Storytelling über seine ersten Erfahrungen mit Pilzen, berichtet hier Hi-C von seiner Ecstasy Premiere. Dazu kommt noch, dass sich die Beats erstaunlich ähnlich sind, denn wie schon bei Mausbergs Original regiert hier ein dunkler Piano Chord, der durchaus für die passende Stimmung sorgt, aber nicht an die Genialität Mushrooms' heran kommt. Dennoch macht X-Pills sehr viel Spaß, vorausgesetzt die extremen Skips stören einen nicht oder man hat die fehlerfreie Bootleg Version am Start.

Now it's this lil bitty pill that be doin' the most
Throw it down your throat, chased by Remy and Coke
Give it a few minutes and watch it go
Where they gettin' this shit from nigga - I don't know
Got niggas talkin' about it, bitches sayin' they got it
Everybody hide it like they can't do without it
I tried to figure out what all this fuzz is about
But I guess I never know until it hit my mouth
~ Hi-C

8/10


Track 17: Do It (8:12)
Produced by DJ Quik

Nach dem kleinen Funksendersuchlauf-Intro setzt das fonkay Keyboard samt Bassline ein und als Hi-C dann mit seiner Strophe beginnt folgen Drums und dicke Handclaps im Stile George Clintons. Um einem seiner großen musikalischen Vorbilder, Roger Troutman, gerecht zu werden, musste Quik natürlich bei einem solchen Beat im Chorus die Talkbox verwenden. Den großen Auftritt hat der von Roger perfektionierte Vocoder allerdings erst im Outro, in dem Quik alles aus der Talkbox herausholt und Erinnerungen an Rogers "California Love Remix" Outro weckt. Dass Hi-C nach gut 3 1/2 Minuten mit allen Raps durch ist, schadet dem Song nicht wirklich, da darauf - wie bereits erwähnt - der geniale Talkbox Part folgt. Ein klassischer Westcoast Song der 90er Jahre zum Abschluss.

If it don't work this time, I quit
I'm right back in the field, slangin' that shit
My life goes on and the earth rotate, playas still playin' and haters still hate
Don't step in my path, I whip ass and if a nigga talk shit, I'ma do you bad
You gets the benefit of the doubt
But if you ain't legit I'ma knock ya ass out!
~ Hi-C

9/10

Mit "The Hi-Life Hustle" hat Hi-C ein zu jedem Zeitpunkt gutes, meist sogar sehr gutes Album abgeliefert, was ihm nach 10jähriger Pause wohl kaum jemand zugetraut hätte. Sicher spricht das Album nicht alle Rap Fans an, aber wer leicht verdaulichen, aktuellen gute-Laune-Westcoast-Rap sucht, kann um dieses Album einfach nicht herum kommen.
Gesamtwertung: 4/5